Post-isometrische Relaxation
POST-ISOMETRISCHE ENTSPANNUNG
Postisometrische Relaxation PIR ist eine manuelle Therapiemethode, die auf einer Kombination aus kurzzeitiger isometrischer Muskelkontraktion und anschließender passiver Muskeldehnung basiert. Das Ziel ist es, eine Entspannung des Muskels zu erreichen und Spasmen zu lindern.
Dies ist eine sanfte, sichere Technik, die keine starken Schmerzen verursacht. Sie hat ein Minimum an Kontraindikationen.
Sie wirkt durch die Normalisierung propriozeptiver Impulse aus den Muskeln und stellt den normalen dynamischen Stereotyp wieder her.
Sie wird in 2 Phasen durchgeführt: 1) isometrische Muskelspannung 5-10 Sek. beim Einatmen; 2) passive Muskeldehnung 5-10 Sek. beim Ausatmen. Dies wird 3-6 Mal wiederholt.
Entstehungsgeschichte
Der Ursprung und die Entwicklung der Methode der post-isometrischen Muskelentspannung (PIR) ist eng mit der Geschichte der manuellen Therapie verbunden. Betrachten wir die Hauptetappen:
In den 60er und 70er Jahren vertiefte der tschechische Neurologe Karl Lewit das Verständnis für die Rolle der Muskeln und stellte das Konzept des Muskelhypertonus auf. Er ist einer der Begründer sanfter manueller Techniken.
1979 beschrieben die amerikanischen Orthopäden F. Mitchell und R. Gross die Muscle Energy Technique (MET), die eine isometrische Muskelanspannung vor der Manipulation von Gelenken beinhaltete.
Die weitere Entwicklung der Methode ist mit den Arbeiten des sowjetischen Neurologen G.A. Iwanitschew verbunden. Er führte den Begriff "post-isometrische Entspannung" ein und begründete die Wirkmechanismen auf den Muskel und die neurophysiologische Basis der Methode.
Theoretische Grundlage der post-isometrischen Relaxation
Der Wirkmechanismus basiert auf den Vorstellungen des Muskeltonus, der durch propriozeptive Impulse aus den Muskeln und dem Zentralnervensystem reguliert wird.
Bei isometrischer Anspannung werden Muskelrezeptoren aktiviert, es kommt zu einer Umorganisation im ZNS, das Verhältnis von Erregungs- und Hemmungsprozessen wird normalisiert. Dies führt zu einer Abnahme des Muskeltonus und anschließender Entspannung während der passiven Dehnung des Muskels.
So entwickelte sich PIR im Kontext der manuellen Medizin, basierend auf den Errungenschaften der Neurologie, Physiologie und Biomechanik. Die Verbesserung der Methode setzt sich bis heute fort.
Indikationen und Kontraindikationen von PIR
Die Hauptindikationen der post-isometrischen Entspannungstechnik:
- Myofasziales Schmerzsyndrom (muskulär-tonisches Syndrom)
- Muskelhypertonus
- Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit
- Schmerzen in Rücken, Nacken, Extremitäten
- Vorbereitung auf manuelle Therapie der Gelenke
- Erholung nach Verletzungen und Operationen
- Sportrehabilitation
Kontraindikationen:
- Schwere Osteoporose
- Akute Thrombose, Embolie
- Exazerbation chronischer Erkrankungen
- Entzündliche und infektiöse Erkrankungen
- Bösartige Neubildungen
- Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Hautschäden im Behandlungsbereich
Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen MET und PIR
Post-isometrisches Dehnen und Muskel-Energie-Techniken in der Osteopathie haben einige Ähnlichkeiten, aber es gibt auch Unterschiede:
Ähnlichkeiten:
- Nutzen isometrische Muskelkontraktion durch den Patienten als Teil der Prozedur.
- Zielen darauf ab, die Biomechanik zu korrigieren und die Gewebemobilität wiederherzustellen.
- Sind nicht-invasive manuelle Techniken.
- Können zur Vorbereitung auf weitere Behandlungen verwendet werden.
Unterschiede:
- PIRM wird häufiger zur Entspannung hypertonischer Muskeln eingesetzt, während es in der Osteopathie zur Mobilisierung von Gelenken verwendet wird.
- PIR verwendet sanfte passive Dehnung, während bei MET die Dehnung rhythmisch sein kann.
- Osteopathie beeinflusst das ganze System als Ganzes, während PIR auf den Problembereich lokalisiert ist.
Diese Techniken haben also ein ähnliches Wirkprinzip auf die Muskeln, unterscheiden sich aber in ihren Zielen, Techniken und Anwendungsbereichen. Sie können erfolgreich für eine umfassende Behandlung kombiniert werden.
Post-isometrische Relaxation kann in Verbindung mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt werden. Mit Massage - um die entspannende und schmerzlindernde Wirkung zu verstärken. Massage hilft, die Muskeln vor PIR aufzuwärmen. Mit manueller Therapie - wird zur Vorbereitung der Muskeln auf Gelenkmanipulationen eingesetzt, um Schutzspannung zu lösen. Mit therapeutischer Körperertüchtigung - Übungen festigen die Wirkung von PIR, stellen die Muskelfunktion wieder her. Es eignet sich auch hervorragend für Selbstübungen zu Hause, daher die osteopathischen Online-Konsultationen. Insgesamt ist die post-isometrische Muskelentspannung eine effektive und sichere Methode der sanften manuellen Therapie zur Linderung von Muskelverspannungen und Schmerzen.
☛ Muskel-Energie-Techniken.
☛ Neuromuskuläre Behandlung NMT.