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Verspannungen in der brustwirbelsäule
38-jähriger Mann. Beschwerden über Schmerzen im Zentrum des Rückens, die nicht mit körperlicher Anstrengung verbunden sind und etwa ein halbes Jahr anhalten. Schmerzen im mittleren und unteren Brustwirbelbereich, gelegentlich auch Unwohlsein und Bewegungseinschränkungen im Nacken.
Objektive Untersuchung: Der Bewegungsumfang in der Brustwirbelsäule ist voll und schmerzfrei (Beugung, Streckung, Drehungen und Seitwärtsneigungen). Bei der Palpation: Muskeln, Wirbel und andere paravertebrale Strukturen sind schmerzfrei. Das Vorbeugen und Drehen des Nackens nach links ist durch leichte Schmerzen etwas eingeschränkt. Der SLUMP-Test zur Spannung der Nervenmembranen verursacht den gleichen Schmerz (mit beiden Beinen gleichzeitig). Es gibt eine Einschränkung der Beweglichkeit des Ellennervs auf der linken Seite.
Diagnose: Funktionsstörung der Beweglichkeit der Nervenmembranen im Wirbelkanal (ungefähr auf Höhe T6-7-8), funktionelle Gelenkblockaden im Nacken, Einschränkung der Beweglichkeit des Ellennervs auf der linken Seite.
Behandlung: gleichzeitige Mobilisierung der Nervenstrukturen und Wirbel auf Höhe T6-7-8, Mobilisierung in Richtung der Bewegungsfreiheit von C2 – zur Streckung des Nackens, und von C3-4 links zur Drehung nach links, Freisetzung der Nervenwurzeln mit gleichzeitiger Bewegung, Taping paravertebral der Brustwirbelsäule nach der Dekompressionstechnik.
Ergebnis: Wiederherstellung der schmerzfreien Beweglichkeit im Nacken, negativer Spannungstest des Ellennervs, keine Provokation von Symptomen. Hinsichtlich der Hauptbeschwerde: deutliche Reduktion der Symptome bei Spannung der harten Hirnhaut, um etwa 70-80%.
Empfohlen: eigenständige Mobilisierung der Nerven mit entsprechenden Übungen und Vermeidung von Positionen, die Symptome auslösen können, wie im Abschlussbericht angegeben.
Verspannungen im Brustwirbelbereich. Schlussfolgerungen.
Ein wirklich interessanter und lehrreicher Fall. Ein Sportler in hervorragender körperlicher Verfassung, der einen Halbmarathon laufen kann, erstens. Zweitens: Die Bewegungen in der Brustwirbelsäule sind frei und keiner davon provoziert den Schmerz. Die Palpation ist ebenfalls völlig schmerzfrei, sodass keine Probleme mit dem Weichgewebe bestehen, was die vollständige Unwirksamkeit der von ihm ausprobierten Massagen bestätigt. Und dennoch anhaltende, lästige Schmerzen seit langer Zeit!
Was passiert? Der diagnostische Prozess ist keine einfache Sache, manchmal muss man gezielt jede Information sammeln, wie ein echter Detektiv. Während der Erteilung von Empfehlungen an den Patienten wurde gezeigt, welche Position NICHT eingenommen werden sollte, um chronische Dehnung und Reizung der Nerven zu vermeiden. Und diese Position, wie sich herausstellte, war seine Lieblingsposition zum Lesen! Elementar, Watson? Nicht wirklich. :)
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Grigori Tafi
Osteopath, Sportmediziner
15 Jahre Erfahrung in Osteopathie und manueller Therapie. Mehr lesen...
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